Schüleraustausch mit Weißrussland 2017

Freitag, 29.09.2017

Vom 16.9.-26.September war es wieder einmal soweit – einige Schüler unserer weißrussischen Partnerschule in Rogatschow statteten uns einen Besuch ab. 15 Schüler, zusammen mit dem Schulleiter Igor und der Stellvertretenden Schulleiterin Marina, hatten sich in einer 30-stündigen Busfahrt zu uns aufgemacht.

Unser diesjähriges Treffen stand anlässlich des 500. Reformationsjubiläum ganz unter dem Thema „Martin Luther“. Auf gemeinsamen Ausflügen begaben wir uns auf die Spuren Luthers und versuchten in der kurzen Zeit von 10 Tagen unseren weißrussischen Freunden unser schönes Bundesland Thüringen zu zeigen. Einer unserer Ausflüge führte uns in das kulturreiche Eisenach, in dem auch Martin Luther lange gelebt hatte. Ein Muss war deshalb der Besuch der Wartburg und des Lutherhauses, bei dem wir sogar an einem Kalligraphie-Workshop teilnahmen. Hier konnten wir nur erahnen, wie anstrengend es damals für Luther, aber auch für andere Mönche gewesen sein musste, ein Buch ordentlich zu beschriften. Oder war es nur für uns heute anstrengend? Natürlich durfte auch ein Stadtbummel nicht fehlen, der unseren Austauschschülern zusätzlich ermöglichte, einmal deutsche Läden kennenzulernen.

Der Besuch in unserer Landeshauptstadt Erfurt, zum Thema „Wirkungsstätten Martin Luthers in Erfurt“, gefiel den Gastschülern am besten. Eine Stadtführerin zeigte uns die interessantesten Plätze der Stadt. Uns deutschen Schüler stand Frau Molitor zur Seite, die uns mit ihrem unglaublich großen geschichtlichen Wissen weitere beeindruckende Dinge über unsere Landeshauptstadt erzählte. Zur Erholung wurde ein nicht ganz traditioneller, aber sehr leckerer Döner gegessen, um dann mit neuer Kraft zum Naturkundemuseum aufzubrechen. Besonders begeisterte uns alle die große Arche Noah im Keller des Museums.

Doch nicht nur die weite Umgebung wurde von uns unter die Lupe genommen, auch in Gebesee gab es viel zu sehen. So wurden die weißrussischen Schüler am ersten Tag zunächst durch die Schule geführt und hatten die Möglichkeit, das Rathaus von Gebesee und die Kirche zu besichtigen. Unser Bürgermeister leitete diese Führung persönlich.

Außerdem nahmen sie an einigen Unterrichtsstunden teil, entkamen mit Hilfe einer Übersetzerin dem Escape-Room, ließen sich im Schwarzlichttheater unserer Schule zum Tanzen im Dunklen faszinieren und fertigten zusammen mit Frau Riese Tonfiguren an.

Aber natürlich wollten wir unser erworbenes Wissen über Martin Luther, genauso wie unsere privaten Erlebnisse, auf irgendeine Weise festhalten. Also gestalteten wir verschiedene Plakate, auf denen wir präsentierten, was wir erlebt, gelernt und gesehen hatten.

Brauchten wir von der Arbeit an den Projekten mal eine Pause, bereiteten wir dieses Jahr erstmals unser Essen selbst zu. Dafür noch einmal ein Dankeschön an alle Lehrer, welche so zahlreich Zutaten dafür spendiert hatten! Oder wir bewiesen in der Turnhalle bei spannenden Volleyballturnieren unser Können.

Gemeinsam mit unseren weißrussischen Austauschschülern verbrachten wir zehn wundervolle, ereignisreiche Tage, in denen viele neue Freundschaften geknüpft wurden. Ein besonderes Dankeschön gilt auch an dieser Stelle Frau Rauchmaul, die diesen Austausch geplant und organisiert hat, aber besonders auch, weil sie für unsere kleinen und großen Probleme immer ein offenes Ohr hatte. Danke sagen wir auch allen Eltern, die sich liebevoll um unsere Gäste gekümmert haben. Erwähnen möchten wir auch, dass unser Schüleraustausch aus Mitteln der Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ des Auswärtigen Amtes gefördert und durch den Pädagogische Austauschdienst des Sekretariats der Kultusministerkonferenz unterstützt wurde. Ohne diese Unterstützung wäre unser Schüleraustausch in diesem Umfang nicht möglich.

Wir verabschiedeten unsere weißrussischen Freunde mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Nächstes Jahr werden einige von uns nach Rogatschow reisen und unsere neu gewonnenen Freunde wiedertreffen, denn die Einladung wurde uns bereits ausgesprochen.

Marie Kerst